Dass Bienen schwärmen und sich das Bienenvolk dabei teilt, ist die Folge ihres ganz natürlichen Vermehrungstriebes. Im Frühsommer, wenn die Bienen viel Nektar und Pollen finden und das Wetter meist warm und trocken ist, erreicht ein Bienenvolk sein Maximum an Größe. Die Bienenkönigin legt in dieser Zeit 1.000 bis 2.000 Eier am Tag. Da wird es im Stock schnell zu eng, und das Bienenvolk beginnt mit der Vorbereitung zum Schwärmen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es bereits ausreichend Drohnen, um die neu geschlüpften Königinnen zu begatten.
Die Arbeiterinnen legen Weiselzellen an, in welche die Königin befruchtete Eier legt. Nach 16 Tagen schlüpfen daraus neue Jungköniginnen. Doch kurz vor dem Schlupf der ersten Jungkönigin zieht ihre Mutter, die alte Bienenkönigin, mit einem Teil des Bienenvolkes aus und überlässt den Haus und Hof ihrer Nachfolgerin. Mit dem Bestreben, eine neue Behausung zu finden, macht sich der Schwarm auf den Weg.
Meist sammelt sich der Bienenschwarm erst einmal an einem Ort, der nicht weit entfernt ist. Nahegelegene Bäume, Sträucher oder auch Laternenmaste und Dachrinnen sind typische Stellen, an denen sich ein Schwarm zunächst sammelt. Von dort aus ziehen einige Bienen als Spurbienen los, um eine passende Nisthöhle zu suchen, in der sich das Volk neu einrichten kann. Haben sie einen solchen Ort gefunden, zieht der Bienenschwarm samt Königin dort ein und beginnt sogleich mit dem Wabenbau.