Am Neujahrstag ließ sich bei uns in der Region bereits einmal kurz der Frühling blicken. Die Temperaturen stiegen auf deutlich über 15 Grad bei strahlenden Sonnenschein. Auch die Bienen nutzten dieses Wetter für einen kleinen Ausflug, was im Winter nichts ungewöhnliches ist. Schließlich gibt es im Bienenstock keine Toilette und irgendwo müssen die Ausscheidungen ja hin. Alllerdings war ich schon deutlich überrascht als ich entdeckte das die Ladies mit "Bergen" an Pollen wieder nach Hause kamen. Zum einem muss also irgendwo schon etwas in ausreichender Menge blühen und zum anderen ich dies ein Zeichen dafür das die Bienen bereits wieder neue Brut angelegt haben.
Der Beginn des brütens im Frühjahr bedeutet für uns Imker auch ab nun den Futtervorrat deutlich im Blick zu haben. In brutfreien Monaten benötig ein Bienenvolk ca. 1-2 Kilogramm Futter pro Monat, nun mit Brut kann das durchaus der Wochenverbrauch sein. Vor allem zum Ende des Winters hin kann damit der Vorrat knapp werden und ein sonst gesundes Volk an Hunger eingehen.
Aber zurück zu dem starken Polleneintrag am 01. Januar. Auch ich entschied mich nun einen Spaziergang in die Umgebung zu machen um die Pollenquelle ausfindig zu machen. Der Weg führte mich durch meinen Garten und vorbei an den Vorgärten der Nachbarschaft. Hier fand ich verschiedene blühende Christrosen die auch bereits einige Bienen anzogen. Allerdings konnten von den wenigen Blüten diese Pollenmengen nicht stammen. Beim Winterjasmin und den Winterlingen waren zwar schon die Blüten erkennbar, aber noch verschlossen. Mein Weg führte mich dann etwas aus der Siedlung heraus zu einigen großen Salweiden an einen See. Die Salweide ist für die Bienen die erste Massentracht im Jahr und eine ideale Nektar sowie Pollenquelle. Allerdings brauchen auch die Salweiden noch einige Wochen bis zur Blüte. Auf dem Rückweg nach Hause führte mich mein Weg am nahen Spielplatz vorbei. Dieser liegt sehr sonnig, gut vor Wind geschützt und ist ringsum mit verschiedenen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Hier konnte ich nun deutlich das summen und brummen der Bienen vernehmen. Ein einzelner großer Haselnussstrauch hatte hier schon mit der Blüte begonnen und hunderte Bienen schwirten rings um diesen. Nun hatte ich also die Quelle des Polleneintrages gefunden.