Im Juni war es so weit: Die Bienen sind da. Am Sonntag, den 9. Juni, durften die Bienen in ihr neues Zuhause einziehen. Doch wie geht das vor sich? Rund 1,5 kg Bienen (das sind ca. 15.000 Bienen) samt ihrer Königin werden in einer Box (in diesem Fall einer Multibox) für zwei Tage kühl und dunkel gestellt. Das geschieht, damit sich die Bienen beruhigen und sich an ihre neue Königin gewöhnen. Die Königin selbst ist in einem "Käfig". Durch diesen Käfig kann sie ihre Pheromone verströmen und wird von den Arbeiterinnen gefüttert. (Übrigens: Die Königin wird ihr ganzes Leben lang gefüttert und frisst so gut wie nie selbst.)
Nach diesen zwei Tagen werden sie in der Box zum Standort gebracht, an dem schon die Beute auf sie wartet. Die Bienen werden durch die Löcher der "Multibox" mit Wasser besprüht, damit sie nicht gleich auffliegen, sobald die Box geöffnet wird. Dann wird die Box geöffnet und der Käfig mit der Königin entnommen. Dieser Käfig wird in der Beute zwischen die Rähmchen gehängt. Der untere Teil des Käfigs wird aufgebrochen; über diesen Bereich können sich die Bienen zur Königin durchfressen (wirklich durchfressen, weil dieser untere Teil mit sogenanntem Futterteig verschlossen ist). Anschließend wird unter die Rähmchen die Multibox gestellt und der Deckel entfernt. Danach wird die Futtertasse aufgesetzt, in die Futtertasse ausreichend Futter für die nächsten Tage gegeben und die Beute verschlossen. Dann werden die Bienen für drei bis vier Tage in Ruhe gelassen, damit sie sich in ihrem neuen Zuhause eingewöhnen können. Nach dieser Zeit wird nachgesehen, wie es den Bienen geht; gegebenenfalls wird nachgefüttert. Auch werden sie mit Oxalsäure wegen der Varroamilbe behandelt, damit sie einen möglichst guten Start haben.
Ach ja, "wenig auffliegen" bedeutet aber auch, dass doch einige auffliegen. Und dabei zeigt sich sehr schnell, dass Bienen ein "wehrhaftes Völkchen" sind. Zwei dieser wehrhaften Wesen haben ihren Stachel gleich mal in den Lederhandschuh gesteckt. Das hat natürlich auch bedeutet, dass sie dadurch ihr Leben verloren haben – Bienen opfern sich immer für ihr Volk – doch gleichzeitig ermöglichte es dieses Foto, in dem man nicht nur die Stachel, sondern auch die Giftblasen sieht. Über diese Giftblasen pumpen die Bienen das Gift in ihr Opfer.
Im Juni ist die Bienensaison in vollem Gange, und die Bienen sind fleißig dabei, Nektar und Pollen zu sammeln. Dies ist auch die Zeit, in der Imker:innen besonders auf die Schwarmstimmung achten müssen, da die Bienen bei guten Bedingungen dazu neigen, sich zu vermehren und neue Königinnen zu ziehen. Regelmäßige Kontrollen und das Schaffen von ausreichend Platz in den Beuten sind daher essenziell, um das Schwärmen zu verhindern.