Im September kontrolliere ich meine Völker, ob sie auch genug Vorrat für den Winter haben. Nachdem ich dankbar dieses Jahr 36kg Honig ernten durfte, möchten die Bienen für ihre Arbeit belohnt und versorgt werden. Deshalb stelle ich sicher, dass sie ca. 15 Kg Futter pro zur Verfügung haben, das wird durch Zuckersirup im Verhältnis 3:2 bereitgestellt. Natürlich kommt nicht alles auf einmal, sondern portionsweise in das Volk. Denn wenn die Futtergabe zu groß ist, kann es passieren, dass das Zuckerwasser zum gären beginnt, bevor es komplett aufgenommen wurde. Sind die letzten Kontrollen und Futtergaben abgeschlossen, kommt es zu der vermeintlich ruhigen Zeit der Nebensaison. Aber wir Imker wissen wohl alle, dass es alles andere als ruhig zu geht. Denn nach der Saison ist vor der Saison.
Rähmchen werden aufgeschmolzen und vorbereitet, Wachs gewonnen und geklärt, in den Lagerräumen wird mit dem Bienen-Equipment Tetris gespielt und teilweise riesige Türme erbaut. Ab dem Spätsommer herrscht wahrlich eine Materialschlacht. Aber all das hilft uns, im Frühling wieder komplett vorbereitet in die nächste Saison zu starten.
Während ich die Beuten und Rähmchen reinige, sammle ich gerne etwas sauberes Propolis um eine Tinktur anzusetzen. Propolis ist für die Bienen quasi die Dichtung, Anti-Schimmel-Haftgrund und Mörtel in einem. Überall, wo es zieht und der Wind geht, werden die Ritzen und Löcher mit Propolis verkittet. Den Grundstoff dazu bilden Harze, welche aus Knospen und von Bäumen gesammelt werden, dazu Wachs, Pollen und ätherische Öle. Da ist es kein Wunder, dass Propolis schon seit Jahrhunderten als Heilmittel und zur Wundversorgung eingesetzt wird. Da ich gerne aus Naturprodukten eigene Kosmetik herstelle, wird mir die Propolis Tinktur für Balsame und Cremes sicher gute Dienste leisten.