Die Bienen sind fertig eingewintert, aber Arbeit gibt es trotzdem noch genug. Konkret ist jetzt die Zeit, in der sich Honig am Besten verkauft. Dafür muss der Honig aus dem 25kg-Kübel aber erstmal ins Glas - und das ist erstaunlich aufwendig:
Zuallererst muss sichergestellt werden, dass der Honig überhaupt abgefüllt werden kann, denn Honig kristallisiert je nach Sorte innerhalb von einigen Wochen bis Monaten. Zum Abfüllen muss dieser aber flüssig sein, also heißt es: Ab ins Wasserbad. Um die Enzyme nicht zu zerstören wir der Honig bei maximal 40°C schonend wieder verflüssigt (Wir Imker sagen "aufgetaut"). Und das dauert ...
Zusätzlich müssen die Gläser und Deckeln gekauft und im Geschirrspüler gewaschen werden - Dabei achte ich natürlich auch auf Details wie z.B darauf, dass kein Wassertropfen in der Mitte vom Glasboden hängen bleibt und dort unschöne Kalkränder hinterlässt.
Damit ist alles vorbereitet und der Honig kann abgefüllt werden.
Schlussendlich braucht es noch ein Etikett. Hier ist durch den Gesetzgeber ganz genau vorgegeben, was in welcher Schriftgröße, Anordnung usw. auf dem Glas stehen darf, muss oder auch nicht stehen darf. Das Design habe ich schon letztes Jahr an die neuen Gläser angepasst, das Ausdrucken übernimmt der Drucker. Danach muss jedes Etikett einzeln ausgeschnitten und aufgeklebt werden und ein kleines Kärtchen mit weiteren Infos zum Honig wird mit Masche am Glas festgebunden.
Fertig!
Jetzt muss er nur noch verkauft werden :)
PS: Auch wenn der Honig direkt vom Imker des Vertrauens vermutlich etwas teurer als der Honig "aus EU- und nicht-EU-Ländern" ist zahlt sich das trotzdem aus. Jedes zu einem fairen Preis verkaufte Glas Honig sichert die Existenz von heimischen Imkern und damit auch direkt die Existenz der Bienen, die deinen Balkonblumen im Sommer einen Besuch abstatten :)