In Wien ist mit dem Ende der Blütezeit der Linde im Prinzip auch schon die Honigsaison zu ende. Dann wird es Zeit, abzuernten. Und das ist auch eine der arbeitsintensivsten Zeiten in der Imkerei.
Eine Honigernte läuft folgendermaßen ab:
Man fährt zeitig in der Früh zu den Bienenvölkern und nimmt ein Honigrähmchen nach dem anderen aus dem Stock, kehrt dies von den Bienen ab und gibt sie in eine Transportbox. Was sich so einfach anhört, ist aber nicht einfach, weil die Bienen natürlich versuchen, ihren Vorrat zu verteidigen, weshalb man ständig schauen muss, dass man nicht auch Bienen mit in die Transportbox einsperrt.
Hat man dies bei allen Völkern am Standort erledigt, fährt man zum Schleuderraum: Also der Raum, in dem die Waben entdeckelt und anschließend geschleudert werden.
Zunächst beginnt man mit dem Entdeckeln der einzelnen Waben, denn die Bienen haben den Honig, nachdem sie ihn ausreichend getrocknet haben, mit einer dünnen Wachsschicht verdeckelt. Als Lebensmittelproduzent muss man natürlich auch Hygienevorschriften beachten, weshalb es wichtig ist, Haarnetz sowie Handschuhe und entsprechende Schutzkleidung zu tragen.
Die entdeckelten Waben kommen in die Honigschleuder. Wenn diese befüllt ist, wird sie aktiviert und der Honig aus den Waben geschleudert. Dieser fließt von der Schleuder über ein Doppelsieb in einen Eimer, um die Wachsteilchen aus dem Honig heraus zu filtern. Anschließend wird der so gefilterte Honig noch über ein sehr feines Sieb in einen sogenannten Lagerbehälter gefiltert, um auch die letzten Wachspartikel heraus zu filtern.
Nach ca 7 Tagen wird der Lagerbehälter geöffnet und der sich an der Oberfläche des Honigs gebildete "Schaum" abgezogen, damit der Honig komplett geklärt ist. Anschließend kann er entweder weiter gelagert, abgefüllt, zu Cremehonig verarbeitet oder für die Met- bzw. Oxymelproduktion verwendet werden.