Im Mai steht alles in Vollblüte – und wenn das Wetter mitspielt (nicht zu trocken, nicht zu verregnet), dann leisten die Bienen jetzt Hochleistungen und tragen Pollen und Nektar ein. Sie erbringen dabei tatsächlich Höchstleistungen: Für 1 kg Honig fliegen sie etwa 150.000 Flugkilometer; der Nektar, den sie eintragen, hat ungefähr 80 % Feuchtigkeit – wenn er im Honigglas landet, hat er in der Regel um die 17 bis 18 %. Die Bienen trocknen das ohne Geräte.
Auch ist der Mai der Monat, in dem es Zeit wird, sogenannte Ableger zu bilden. Dazu nimmt man aus einem Bienenvolk eine Wabe mit Brut und der Königin und gibt diese in eine andere Bienenbeute. Zusätzlich nimmt man noch aus einem anderen Volk eine weitere Wabe mit Brut – aber ohne Königin. Man muss dafür sorgen, dass das neue Volk auch genügend Futter und Pollen bekommt, damit die Bienen die Brut ausreichend versorgen können – andernfalls verliert man das Volk, bevor es sich richtig entwickelt hat.
Im Mai ist es auch wichtig, die Bienenvölker regelmäßig auf Schwarmstimmung zu überprüfen. Schwärme entstehen, wenn ein Teil des Volkes mit der alten Königin auszieht, um eine neue Kolonie zu gründen. Dies kann zu einem Verlust von Arbeitsbienen führen, was die Honigproduktion beeinträchtigen kann. Durch gezielte Maßnahmen wie das Erweitern des Brutraums oder das Entfernen von Weiselzellen kann der Imker das Schwärmen verhindern und die Völker gesund und produktiv halten.