Heute für viele Imker ein Honig fressendes Nebenprodukt, war es Jahrhunderte mindestens genauso wertvoll, wie der Honig, denn es brachte Licht ins Dunkel.
Für die Bienen ist es Baustoff und Kommunikationsmedium. Etwa 7,5 kg Honig werden für die Herstellung von 1 kg Wachs durch die Bienen verbraucht. Um die typischen Wabenstrukturen zu bauen, schwitzen die Baubienen Wachsplättchen aus. Die durch
Wärme zu einer glatten Oberfläche verschmolzen werden.
Auf den entstandenen Bienenwaben findet ein Großteil des Lebens des Biens statt - es werden Vorräte (Nektar, Honig und Pollen) darin eingelagert und aus Eiern entstehen darin Larven, aus denen später Bienen, Drohnen oder sogar neue Königinnen werden. Außerdem kann Wasser auf der Oberfläche verdunstet und so der Bienenstock gekühlt werden. Zusätzlich nutzen die Bienen die Waben zur Kommunikation, indem sie das Wachs beim Tanzen in Schwingungen versetzen.
Also ein höchst vielfältig und viel genutztes Material im Bienenstock, dem man als Imker ruhig etwas Aufmerksamkeit schenken darf.
Ich lasse meine Bienen nach Möglichkeit selber bauen und überlasse ihnen damit die
Entscheidung, welche Zellengröße sie wo bevorzugen. Zudem ist Eigenbau dünner und damit schwingungsfähiger als ausgezogene Mittelwände. Also besser für die Kommunikation. Möchte ich doch irgendwo Mittelwände nutzen, dann stammt das Bienenwachs dafür inzwischen von meinen eigenen Bienen. So kann ich sicher sein, dass zur Herstellung nur neues Wachs verwendet wurde und dass ich mir um Wachsverfälschung oder Rückstände keine Sorgen machen muss.
Altwachs (Waben mit Mittelwänden) wird bei mir nicht wieder zu Mittelwänden, sondern zu Kerzen verarbeitet. Für ein duftendes Licht in der dunklen Jahreszeit.