Im Januar ist am Bienenstand grundsätzlich nichts zu tun. Diese Zeit kann man für Vorbereitungen auf das Frühjahr nutzen, denn dann setzt das Wachstum des Bienenvolkes schlagartig ein. Das neue Bienenjahr sollte mit "gesunden" Waben starten. Bereits während des letzten Bienenjahres wurden Waben, die häufig bebrütet wurden und daher sehr dunkel sind, entnommen und eingeschmolzen, da in alten Waben durch Ablagerungen der Platz für neue Brut zu eng wird. Dem Volk will man im Frühjahr leere Rähmchen zuführen. Die Bienen bauen diese im Frühjahr sehr schnell zu neuen Waben aus, und gleichzeitig wird der Bautrieb gelindert, was wiederum den Schwarmdrang dämpft.
Lässt man Bienen in leeren Rähmchen frei bauen, werden viele Drohnenwaben (die größer sind) angelegt. Da aber Arbeiterbienen erwünscht sind (nur diese liefern Honig), kann man über sogenannte Mittelwände steuern, welche Waben das Bienenvolk baut. Aus jungfräulichem Wachs aus dem Vorjahr werden Mittelwände gegossen, die die Form der Arbeiterbienenwaben vorgeben. Hat man das dafür notwendige, sehr teure Gerät nicht, kann man das Gießen auch beauftragen oder die Mittelwände fertig kaufen.
Und wie wird die Mittelwand im leeren Rähmchen fixiert? Man braucht ein leeres Rähmchen und einen Gleichstromtrafo. Dann benötigt man eine fertige Mittelwand. Diese legt man auf die Metallstreben im Rähmchen und befestigt die beiden Gleichstrompole an den Metallstreben im Rähmchen. Kurz Strom einschalten, und die Metallstreben schmelzen sich in die Mittelwand ein. Das Rähmchen mit Mittelwand ist somit gebrauchsfertig und kann bei der Frühlingsdurchschau gegen dunkle Altwaben ausgetauscht werden, die im Sommer eingeschmolzen werden.
Zusätzlich ist es im Januar wichtig, die Bienenstöcke auf mögliche Schäden durch Wind oder Tiere zu überprüfen. Auch sollte man sicherstellen, dass die Bienen genügend Futtervorräte haben, um den Winter zu überstehen. Ein Blick auf die Wettervorhersage kann helfen, sich auf mögliche Kälteeinbrüche vorzubereiten, um gegebenenfalls Schutzmaßnahmen zu ergreifen.