Die Spannung im April auf eine gute Frühjahrsernte im Mai war riesig. Hinzu kommt, dass sich das Bienenvolk prächtig entwickelt hat und genügend Bienen zum Sammeln des Nektars zur Verfügung stehen. Groß ist die Enttäuschung, wenn man täglich aus dem Fenster schaut. Immer wieder regnet es. Nach teilweise zehnmaligem Regnen pro Tag hat der Imker aufgehört zu zählen. So etwas hat er in den anderen Jahren noch nicht erlebt. Sobald die Bienen mit dem Ausfliegen beginnen, um Nektar zu sammeln, beginnt es zu regnen. Demnach verziehen sich alle Bienen wieder in den Bienenstock und warten, bis der Regen endet. Diese Pausen sind jedoch so häufig und lang, dass die effektive Zeit eines Tages nicht mit dem Sammeln von Nektar verbracht werden kann.
Hinzu kommt auch noch, dass der Nachwuchs, die junge Brut, mit Futter versorgt werden muss. Der minimale Eintrag, wenn es denn mal nicht regnet, reicht kaum, um den Nachwuchs zu ernähren. An einen zusätzlichen Eintrag in den Honigraum ist erst gar nicht zu denken. Der Imker denkt jedoch positiv und ist der Meinung, dass die „Schlechtwetterperiode“ nur wenige Tage dauert. Tatsächlich dauert sie den ganzen Monat Mai. Entsprechend sind auch die Temperaturen oft unter 15 Grad Celsius. Ist es wesentlich kälter als diese Temperatur, fliegt die Biene nur ungern oder erst gar nicht. In den Wettermeldungen ist vom schlechtesten Monat Mai seit Jahrzehnten die Rede. In der Vergangenheit lag der Niederschlag bei ca. 250 Litern Regen pro Monat Mai. In diesem Jahr wurden mehr als 500 Liter Niederschlag gemessen. Was wächst, ist lediglich das Gras. Dieses hat jedoch keine Blüten, siehe Fotos.
Demnach musste es so kommen, wie erwartet. Die Honigernte war ziemlich schlecht. Wenn sonst zwischen 20 und 30 kg durchschnittlich geerntet wurden, waren es jetzt zwischen 5 und 15 kg pro Bienenvolk. Da die Vergangenheit und Realität jedoch nicht geändert werden können, schaut der Imker positiv auf die Sommerernte. Schließlich muss das schlechte Wetter irgendwann mal vorbei sein. Genügend Bienen sind in den Bienenstöcken vorhanden und warten auf ihren Einsatz.
Im Mai ist es für Imker auch wichtig, die Schwarmkontrolle durchzuführen. In dieser Zeit neigen Bienenvölker dazu, sich zu teilen und einen neuen Schwarm zu bilden. Durch regelmäßige Kontrollen und das Schaffen von Platz im Bienenstock kann der Imker das Schwärmen verhindern und die Völker gesund und produktiv halten.