„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt ein altes Sprichwort. Der Spruch sagt aus, dass wir in aussichtslosen Situationen nicht aufgeben und stattdessen zuversichtlich bleiben sollen. Es gibt immer die Möglichkeit, dass sich etwas zum Besseren wendet. Allerdings schwingt eine negative Bedeutung mit: Letztlich kann auch die Hoffnung sterben.
Ein Imker hofft stets das die Honigernte, auch im Jahr 2024, gut wird. Die Fakten deuteten in diesem Jahr jedoch auch eine schlechte Honigernte hin. Das viel zu warme Wetter im Februar hat dazu geführt, dass das Bienenvolk überdurchschnittlich früh eine gute Volksstärke hatte. Dazu ist natürlich viel Pollen und Nektareintrag erforderlich um die Brut zu versorgen. Viele Bienen brauchen eine entsprechende Grundversorgung mit Futter.
In den Monaten Mai, Juni und Anfang Juli wird der größte Teil Futter in Form von Honig eingelagert. Voraussetzung dafür sind zwei Faktoren. Zum einen eine gute Volksstärke um genügend Bienen zu haben welche den Pollen und Nektar eintragen. Diese Volksstärke war zweifelsfrei vorhanden. Zum anderen muss auch das Klima entsprechend trocken und warm sein.
Demnach nützt es nichts, wenn genügend Bienen vorhanden sind, diese aber wegen dem schlechten Wetter nicht fliegen können. Hinzu kommt noch das Blüten sich nach dem Regen erst nach einer gewissen Zeit öffnen. Die Zeitdauer zwischen zwei Regenschauer war teilweise nicht ausreichen damit sich eine Blüte öffnen kann. War sie dann doch mal offen und der nächste Starkregen kam besonders schnell, wurde die offene Blüte zerstört durch Regen oder Hagel.
Das war in dieser Saison wohl der entscheidende Punkt. Während der Hauptsaison für die Bienen, Mai bis Juli, hat es fast täglich geregnet. Regen an sich ist nicht schlimm. Wenn es aber täglich teilweise zehn und mehr Regenschauer gibt haben die Bienen gar keine Zeit um Nahrung einzutragen. Während die Bienen den Nektar einsammeln bestäuben sie gleichzeitig die Blüten und es entstehen wie Äpfel, Birnen usw. Schaut man sich an wieviel Äpfel aktuell an den Bäumen hängen, ist man erschrocken. Die Obstbäume sind nahezu leer.
Gewissheit hat der Imker nachdem die Linde nicht mehr blüht. Die Linde ist die die sogenannte „letzte Massentracht“ in der Imkerei. Danach blühen nur noch wenige Pflanzen. Danach leert der Imker die Honigräume und schleudert den Honig welcher in den Waben des Honigraums eingelagert wurde. Fakt ist, im ganzen Rheinland ist die Honigernte weiter unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuelles Ergebnis Sommerernte: Eine kleine Kiste mit nur teilweise mit Honig gefüllten Waben.
Bleibt die Hoffnung das der diesjährige Klimawandel nicht von Dauer ist und nur ein Einzelfall bleibt. Obwohl die Klimaforscher klar und unmissverständlich schon seit Jahren diesen Klimawandel prognostizieren, hofft der Imker, dass es im nächsten Jahr wieder besser und normal wird. Die Hoffnung stirbt auch beim Imker zuletzt.