"Frau Cervinka? Vor meiner Tür stehen Ihre Honigbienen", berichtete mir eine Stimme aus meinem Telefon. Na so was! Da hat der Paketbote aber ordentlich was durcheinander gebracht. Gott sei dank stand meine Telefonnummer auf dem Paket. Also ab ins Auto und die verirrten Mädels einsammeln. "Die werden einfach so im Karton verschickt?" fragte mich dieselbe Stimme eine halbe Stunde später, diesmal von Angesicht zu Angesicht. Ja, die werden einfach im Karton verschickt. In einem Spezialkarton freilich, in den man die Rähmchen, auf denen die Bienen sitzen sauber einhängen kann, mit großen Lüftungsfenstern und alles nochmal in Insektenschutz-Gaze eingepackt, damit auch kein Bienchen entfleuchen kann, aber so kann ein Schwarm Honigbienen von einem Imker zum anderen verschickt werden. Ein herzliches Dankeschön dafür übrigens an den Imker"paten", der mir vertrauensvoll einen Teil seiner Mädels überlassen hat, auf dass sich ein großes, starkes und fleißiges Volk daraus entwickle. Und natürlich auch an die Firma Sirius Facilities, die mir zum zweiten Mal ein Bienenvolk inklusive Behausung sponsort. Die Imkerei ist nämlich kein kostengünstiges Hobby und gerade als Kleinimker mit vier Völkern ist aus der Honigernte kein Gewinn erwirtschaftbar, der die Investitionen auch nur ansatzweise decken könnte. Daher ist die Unterstützung durch Organisationen wie Hektarnektar oder Firmen wie Sirius Facilities umso wertvoller. Honigernte...ist übrigens diesen Sommer noch ein Wort, was mir die Sorgenfalten auf die Stirn malt. Bei so vielen Regentagen wie wir dieses Jahr hatten, blieb den Mädels noch nicht viel Zeit, die Honigräume zu füllen. Der nächste Monat wird zeigen, ob die Ernte komplett sprichwörtlich ins Wasser fällt... Aber davon berichte ich im nächsten Monat.
Für heute haben wir auf jeden Fall die verirrten Bienchen eingesammelt und heil an ihren Standort verfrachtet, sicher in die Beute logiert und ein bißchen angefüttert, sodass sie sich jetzt in ihrem kuscheligen neuen Zuhause einleben können.